How to: Kommunikation

Wie gehe ich mit kritischen Fragen aus der Presse um?

Im Umgang mit kritischen Fragen immer zunächst genau abzuwägen, wie relevant und präsent das Thema aktuell ist. Ich prüfe, ob eine gezielte Diskreditierung vorliegt wie zum Beispiel wie beim Fall American Eagle, wo rechte Blogs den Shitstorm forciert haben.

Grundsätzlich sollten Themen wie Nachhaltigkeit oder soziale Gerechtigkeit keine kontroversen Fragen hervorrufen, außer solche Äußerungen kommen als bewusster Clickbait von rechtspopulistischen Medien. Wer sich gegen diese Ziele stellt, verfolgt oft eigene Interessen, etwa als Sprachroher von fossilen Industrien oder aufgrund seiner rechtskonservativen Weltanschauungen.

In solchen Fällen muss ruhig und sachlich gegengesteuert werden: Kritische Punkte werden anhand von Fakten beantwortet, Emotionen bleiben außen vor. Da es immer ums Geld geht, meistens um die Ausgaben von Steuergeldern für solche Projekte, fokussiere ich mich auf die wirtschaftliche Sinnhaftigkeit, wie etwa ihre global positiven Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft. Mit dieser nüchternen, faktenbasierten Haltung kann man den Diskurs konstruktiv lenken.

Wie gehe ich sicher, dass schwierige Themen für unterschiedliche Zielgruppen verständlich kommuniziert werden?

Um schwierige Themen verständlich zu machen, stelle ich immer ein Glossar mit wichtigen Begriffen zur Verfügung und arbeite konsequent zweisprachig. Ich nutze viele Beispiele aus dem echten Leben, und reduziere komplexe Themen auf das Wesentliche. Wer mehr wissen möchte… weiterführende Links. Ich passe ich die Inhalte je nach Zielgruppe an: Für Jüngere betone ich den Zukunftsaspekt und was das Thema für ihr eigenes Leben bedeutet. Für Ältere lege ich den Fokus darauf, was sie als Erbe hinterlassen.

Wie stelle ich als Pressesprecher sicher, dass die verschiedenen Interessen von NGOs, Wirtschaft und Politik bei der Kommunikation berücksichtigt und miteinander verbunden werden?

Ich fokussiere mich immer darauf, gemeinsame Interessen und Werte der verschiedenen Gruppen herauszufinden. Den sogenannten „gemeinsamen Nenner“. Oft gibt es mehr Schnittmengen als Gegensätze, und diese Verbindungen nutze ich als Basis für eine verbindende Kommunikation. Konflikte lasse ich zunächst außen vor, um den Dialog konstruktiv zu halten.

Welche Rolle sehe ich für digitale Medien und Social Media in der Zukunft der Kommunikation? Wie würde ich diese Kanäle nutzen, um die Reichweite und das Engagement zu erhöhen?

Heutzutage findet PR vor allem über Social Media statt. Ich entwickle deshalb ein positives Storytelling, das zeigt, was gemeinsam erreicht wurde und noch erreicht werden kann. Dabei setze ich auf verschiedene Formate: Videos für Social Media und Interviews, die auch schriftlich auf der Webseite erscheinen. So spreche ich einerseits jüngere Zielgruppen an, die visuelle Inhalte bevorzugen, und andererseits verbessere ich die Sichtbarkeit durch gezieltes SEO.

Wie messe ich den Erfolg meiner PR- und Kommunikationsmaßnahmen? Welche Kennzahlen sind mir wichtig, um die Wirkung der Kommunikation zu beurteilen?

Den Erfolg meiner PR- und Kommunikationsmaßnahmen messe ich anhand verschiedener Kennzahlen: Dazu gehören die Anzahl neu gewonnener Medienpartner und Journalisten, die auf Pressekonferenzen oder Events reagieren und teilnehmen. Weiterhin analysiere ich die Anzahl der veröffentlichten Zeitungsartikel sowie das Social Listening, also wie oft Beiträge geteilt, kommentiert oder gespeichert werden und ja… was die Leute so über mich schreiben, also positiv oder negativ. Ergänzend achte ich auf Interviewanfragen für das Management Board der beteiligten Organisationen, da dies ein Zeichen für erhöhte mediale Aufmerksamkeit und Reichweite ist.

Wie gehe ich mit unerwarteten Krisensituationen um, die während einer Veranstaltung oder Pressearbeit entstehen können?

Im Krisenfall setze ich auf maximale Transparenz und eine schnelle, offene Kommunikation. Wichtig ist, Sachverhalte faktenbasiert darzustellen, um Spekulationen und Falschinformationen entgegenzuwirken. Interne sowie externe Stakeholder müssen über die gleichen Informationen zeitnah informiert werden, um eine einheitliche Botschaft zu gewährleisten. Abwarten hilft nicht. Wer sich nicht äußert, bietet noch mehr Angriffsfläche und sorgt für zusätzliche Vermutungen.

Ach ja, und Leute, die Stress machen im Eventkontext… Da hilft es, Störer durch gezielte Ablenkungen wie einer Schüler Marschkapelle, die die Störer sofort umringt, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Zusätzlich wird eine Einblendung für den Start eines Improvisationstheater angekündigt, was als Überraschungsmoment dient und die Situation entschärft. Diese geplante Aktion schafft eine kontrollierte Ablenkung, beruhigt die Stimmung und gibt dem Organisationsteam Zeit, die Störung professionell zu bewältigen 🙂

Weitere Ideen:

Wenn eine Störung auftritt, könnte ein Flashmob mit unauffällig in die Menge eingemischten Tänzern die Aufmerksamkeit von der Störung ablenken. Musik spielt plötzlich, und alle sind so überrascht, dass sie nicht mehr wissen, wo sie hinschauen sollen.

Ein plötzlich eingeblendetes „Live-Dashboard“ auf den Bildschirmen mit völlig frei erfundenen Statistiken, die die aktuelle Situation in einem lustigen Licht darstellen. Zum Beispiel: Aktueller Krisenlevel: 42%, noch 58% bis zur völligen Entspannung!, oder Anzahl der Teilnehmer, die gerade im Stau stehen: 0, weil alle glücklich sind, uns zu sehen!

In der Situation könnte das Eventpersonal anfangen, sich plötzlich umzukleiden und in verrückte Kostüme zu schlüpfen. Der Eventleiter könnte sich plötzlich als Superheld verkleiden („Ich rette den Tag!“) während Teammitglieder als Tiere oder skurrile Figuren auftauchen.

Der Moderator könnte während einer angespannten Situation absichtlich in einer übertriebenen Weise verwirrt wirken. „Entschuldigung, ich glaube, wir haben gerade den falschen Moment erwischt… oder war das der Moment, um das Tap Dance-Wettbewerb zu starten? Warte, seid ihr nicht erst in 12 Minuten dran?“ und direkt die Störer involvieren.

Als ich mich in den 90ern für ein Grafikdesign Studium mit einer Mappe bewarb, würde mir mangelnde Ernsthaftigkeit vorgeworfen. Nun verstehe ich es. Fun Fact: Alle Zeichnungen und Malereien wurden mir mir aus den Händen gerissen und hängen bei freunden an den Wänden.